Google Fotos geleert

Die Sicherung von Handyfotos nach Google Fotos ist schon praktisch. Ein Häkchen in der App und alles ist in der Cloud.
Es erschien mir so praktisch, dass ich auch alle digital vorhandenen Bilder aus verschiedenen Fotoapparaten dorthin geladen habe.

Aber:

  • Die Sicherung erfolgte wegen Anrechnung Speicherplatz mit verringerter Qualität.
    Das wäre keine ausreichende Sicherung, falls doch mal ein Computerproblem auftreten würde.
  • Die Bildersuche ist super. Wenn man etwas sucht und sich z.B. an das Detail erinnert, dass man dabei ein rotes Fahrrad gefahren ist, kann man danach suchen und hat meist schnell die Fotos gefunden.
    Das habe ich aber doch nur wenig benutzt.
  • Der geteilte Zugang für den erwachsenen Nachwuchs sollte ein wenig die enorme Entfernung zwischen uns überbrücken.
    Wurde jedoch selten genutzt. Die Frage, ob der Zugang wichtig ist, wurde prompt verneint.
  • Bilder fressen Ressourcen, auch wenn sie ungenutzt in der Cloud liegen.
  • Und jetzt dieses komplett hohldrehende Amerika. Bevor ich hier zu viel in derben Beschreibungen absinke, wie die Tech Bros den Orangenen umschwänzeln:
    Privatfotos gehören nicht in die Cloud. So wie Google das Fahrrad aus obigem Beispiel über die Bildanalyse sehr gut findet, können sie auch nach anderen Dingen in meinen Privatbildern suchen. Die App kann Gesichter erkennen. KI-Training liegt nahe, wenn man technisch auf so viele Bilder Zugriff hat und diese sowieso für den User auswertet.
    Alle Metadaten zu den Fotos liefert man ja sogar mit, also Ort, Uhrzeit, Datum, Kameradaten, …

Klar, dass der Anbieter einen Nutzen aus seinem kostenlosen Angebot ziehen muss. Aber hier habe ich das Gefühl, dass mein Nutzen kleiner ausfällt.

Festplatten kosten nicht mehr viel und ich habe aus Gründen gerade mehr als ich benötigen kann. So ist die Synchronisierung vom Handy zu Google Fotos seit zweitem Amtsantritt von Mr. T. abgewählt und ich sichere geplant einmal im Monat. Wenn ich das mal ausfallen lasse, dann macht das auch nichts, denn ich mache nicht jeden Monat geniale Superfotos, sondern ehrlicherweise manchmal nur Handygeknipse. Hauptsache ausreichend oft sichern.
Die Handyfotos machen aus Bequemlichkeit nur einen kurzen Umweg übers Netz, landen dann auf dem Computer, werden im Netz gelöscht und werden regelmäßig mit FreeFileSync auf die Festplatten verteilt. Programm ist in kostenloser Version bereits super, Open Source, gibt es für mehrere Betriebssysteme. Eine Spende gibt nicht nur gutes Karma, schaltet u.a. noch automatische Aktualisierung frei. Da das Programm, einmal eingestellt, nur die neuen / geänderten Dateien sichert, geht das alles flott.

Damit habe ich jetzt immer eine aktuelle Festplatte im Rechner und drei Kopien. Die Fotos sind in Originalqualität, haben keine Verbindung zu irgendwelchen unangenehmen Interessen, fressen im Liegen keinen Strom und können trotzdem geteilt werden, wenn man mit mir redet. Dass ich nun mal länger nach Fotos suchen muss, wird durch den Vorteil aufgewogen, dass ich mir meine alten Fotos anschaue und mich dabei oft über Sachen freue, die ich gar nicht gesucht hatte.

Das Löschen der ca. 30.000 Bilder aus 28 Foto-Jahren bei Google Fotos war übrigens nicht so leicht. Die App hat mehrfach nur so getan, blieb hängen und hat, wenn überhaupt, nur wenige Fotos gelöscht. Ich musste am Computer löschen.

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