1988: Grüße aus Moskau

Klappkarte in Blautönen mit russischer Überschrift „Радиостанция „Мир и прогресс““, vorne eine stilisierte Erde, die von zwei Händen gehalten wird, umgeben von einem Atom- bzw. Orbital-Symbol, rechts daneben die Rückseite mit kleinem Logo „Мир и прогресс“ und viel freier Fläche.

„Was habt ihr eigentlich vorm Internet gemacht?“

Ich hatte ein Kurzwellenradio (ein Sony ICF-SW7600, vermutlich, weil teuer, ein Geschenk meiner Eltern) und mir dazu ein Buch über Radiosender auf Kurzwelle gekauft. Darin enthalten waren nicht nur die Frequenzen von Radiosendern aus der ganzen Welt, sondern auch die Wochentage und Zeiten von Sendungen auf Deutsch, die Postadresse des Senders und ob sie Hörerberichte mit QSL-Karten (siehe Wikipedia) beantworten. Da das alles natürlich einem gewissen Wandel unterlag, gab es das Buch jährlich neu zu kaufen. Ich hatte nur das eine Exemplar und trotzdem damit lange genug Spaß.

Also saß ich öfter in meinem Zimmer, die normale Antenne des Radios noch mit einer quer und wild durchs Zimmer gespannten Wurfantenne verbessert, hörte teilweise inhaltlich seltsame Radiosendungen aus weiter Ferne mit manchmal miesem Empfang (Wikipedia: Funkwetter) und machte mir Notizen. Denn die Radiostationen waren damals auf die Zusendung von Hörerberichten angewiesen, um ihre Empfangsqualität zu beurteilen. Und dazu wollten sie nicht nur die Qualität nach einem gewissen Muster erfahren, sondern auch Details zur Sendung. So sollte verhindert werden, dass Sammelwütige gar nicht zuhörten, aber die QSL-Karten anforderten.

Besagtes Radio hat inzwischen den Geist aufgegeben. Das scheint ein bekanntes Problem bei dem Modell zu sein und der Weg zum Elektroschrott steht bevor. In Zeiten, in denen man die ganze Welt streamen kann, macht Reparatur für mich keinen Sinn.

Meine QSL-Kartensammlung ist bis auf die hier gezeigten Ausnahmen schon entsorgt. Den handgetippten Brief von Radio Moskau (gibt es nicht mehr, „Duskussion“ ist nicht mehr möglich) und die beiden Karten vom Radio Frieden und Fortschritt (Sendebetrieb im Mai 1991 eingestellt) hebe ich mir auf jeden Fall weiterhin auf. Dinge aus einer anderen Zeit.

Maschinengeschriebener Briefkopf „Радио Москва / Radio Moscow“ mit CCCP-Emblem, datiert „Moskau, den 10.5.88“, deutschsprachiger Text, der sich für einen Empfangsbericht bedankt, zu einer Hörer-Diskussion einlädt und mit „RADIO MOSKAU, Redaktion der Sendungen in deutscher Sprache“ sowie einer handschriftlichen Unterschrift schließt.
Rote QSL-Karte mit weißem Globus-Symbol rechts, darüber das rote Wort „PEACE“ diagonal, links oben ein weißes Emblem mit roter Rakete und kyrillischer Aufschrift „Мир и прогресс“ (Frieden und Fortschritt).
Schwarz-weiße QSL-Bestätigungskarte an „Herrn Steffen Michel“ mit Datum 13.04.1988, Uhrzeit 19.30 UTC und Frequenz „41 mb“, darunter der Text, dass der Empfangsbericht mit den Senderunterlagen übereinstimmt und Grüße von „Radio Station Peace and Progress, the Voice of Soviet Public Opinion“.

Wer sich über die Geschichte des Kurzwellenrundfunks informieren will, auch hier hilt Wikipedia.
Interessant, dass die Bedeutung und Entwicklung von Propaganda, über Kalter Krieg zur Bedeutungslosigkeit geht, nun jedoch seit Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs eine Reaktivierung für diese Regionen erfolgte. Radiowellen kann man halt nicht abschalten.

Sonderpostkarte Rathaus Eröffnung

Sonderpostkarte zur Rathaus-Eröffnung in Ludwigshafen am Rhein im Mai 1979: Links eine grafische, farbige Darstellung des Rathaus-Center-Hochhauses mit blauem Himmel und grüner Umrandung, darüber der Text „Sonderpostkarte Rathaus-Eröffnung Mai 1979 Ludwigshafen Rh.“; rechts ein Bereich mit einer 60-Pfennig-Briefmarke der Deutschen Bundespost zum internationalen Jahr des Kindes sowie einem runden Sonderstempel „Ludwigshafen am Rhein Rathaus-Eröffnung 6700“ und Datum „5.5.1979“, der ebenfalls das Rathaus-Hochhaus zeigt.

Beim Aufräumen habe ich diese Sonderpostkarte wieder in die Hände bekommen. Erinnerungen sind oft eine weiche Masse, aber ich kann mich noch recht gut erinnern, wie stolz ich war, dass ich diese Sonderpostkarte am Eröffnungstag kaufen konnte. Die Karte kennt das Jahr, 1979, welches ich nicht mehr gewusst hätte.

Bis zur Eröffnung hatten wir (eine kleine Gruppe ca. 13-jähriger, die sich im Viertel gefunden hatte) das Umfeld der Großbaustelle als Spielplatz benutzt. Darüber und über die Fliesen des Grauens hatte ich hier schon einmal geschrieben.

In der Eröffnungszeit durften die Bürger den Büroturm besichtigen, bevor dort dann städtische Dinge verwaltet wurden. Für ein paar Tage ergab sich für uns erneut ein großer Spielplatz. Treppenhäuser, Fahrstühle, viele Etagen, wie gemacht für wildes „Fangen“. Nach der Eröffnung durfte man nicht mehr überall hin, aber durch die Einkaufspassage, das Parkhaus und die unterirdische Haltestelle gab es noch genug Spielraum. Damals gab es noch einen Wachdienst und die hatten auch diese neuen Videokameras und Monitore, um uns auf die Schliche zu kommen. Wir hatten „intensiven Kontakt“ mit dem Wachdienst. Uns wurde oft alles mögliche angedroht. Aber es war halt auch sehr spannend.

Ich glaube, dass man in der Zeit grundsätzlich auch stolz auf das Gebäude war. Geschmack ändert sich jedoch. Später ist wohl das „hässlich“ für die Hochstraßen auch auf das Rathaus abgefärbt.
Ich hatte damals auf jeden Fall für Kamera und Schwarzweiß-Film ein Objekt gefunden. Dies ist ein Scan einer Papierbilds, welches ich nach Filmentwicklung im elterlichen Badezimmer im Labor des Haus der Jugend vergrößert hatte.

Schwarzweiß-Fotografie eines hohen, modernen Büroturms mit vollständig verglaster Fassade, in der sich dramatische Wolken am Himmel spiegeln; die Aufnahme ist stark nach oben perspektivisch verzerrt und betont die Höhe und Geometrie des Gebäudes.

Und dieses Foto mit dem kläglichen Gebäuderest habe ich heute mit einem Handy gemacht.

Straßenszene mit einer Person im Mantel und Rucksack im Vordergrund, links ein erhöhtes Straßenbauwerk, dahinter ein roter Turmdrehkran und das teilweise abgebrochene Betongerüst eines mehrstöckigen Gebäudes hinter einem Holzzaun.

Es gibt so viele alte Gebäude, die Jahrhunderte gut überdauert haben. Ich kann noch immer nicht nachvollziehen, dass ein modernes Gebäudes unter meinen Augen kommt und geht.
Wenn alles platt gemacht ist, habe ich ja noch die Sonderpostkarte. 😉

Monatsrückblick November 2025

Collage aus drei Fotos: Links liegt auf einem gemusterten Tischtuch ein deutschsprachiger Naturführer mit Zeichnungen von Pflanzen, Schnecke und Pilz auf dem Cover, darüber eine Holzleiste mit skizziertem Fisch. In der Mitte steht eine Person mit Schal und Mütze auf einem Weihnachtsmarkt, im Vordergrund ein roter Becher mit winterlichen Motiven, im Hintergrund Lichter und eine große Weihnachtspyramide. Rechts stehen zwei Personen in einem Zimmer mit großem, kreisförmigem Spiegel, der Raum und Personen optisch verzerrt.

Am Freitag, 31.10., starten wir mit dem Auto (Carsharing) zu einem Ferienhaus nach Köddingen in Mittelerde ähh… Mittelhessen zum Freundetreff. Manche Freunde kenne ich schon seit ich ca. 9 Jahre alt war. Also könnte man das auch ein halbes Jahrhundert nennen. Wir sind früh und gehen nach Ankunft mit dem Hund auf eine Höhe mit Aussicht. Dann beginnt das erwartete „12 Leute / 12 Meinungen“-Treffen. Wobei das nur geringfügig anstrengend ist. Bemerkenswert und fantastisch ist, dass wir uns gut verstehen und manche Gespräche genau so auch am Tag nach dem Abi stattgefunden haben könnten. Quatschen, grillen, essen, trinken, wandern (eher kurz), usw., und noch mehr quatschen. Die Gesellschaft ist angenehm und das Haus passt gut für unseren Trupp. Am Sonntag dann Abschied, es geht wieder nach Hause.

Den November empfinde ich diesmal als Monat, bei dem es Morgengrauen bis 15 Uhr gibt, bevor es direkt Nacht wird. Ich leide nicht wirklich, aber der Alltag scheint schon irgendwie grau abzulaufen.

Hier nur eine nicht tagesscharfe Aufzählung des Restmonats:
Ich habe Erfolg, einige Dinge unseres Haushalts über eBay loszuwerden. Jedes Teil, welches sich auf den Postweg macht, freut mich.
Ich schnitze einen Löffel aus einem sehr harten Stück Feuerholz, was ich im Ferienhaus vorm Kamin bewahrt hatte. War wohl ein selbstgeschlagener Baum irgendeiner Art. Und ich beginne einen Fisch aus weichem Restholz vom Keller zu schnitzen.
Ich schaffe es inzwischen, drei Mal pro Woche Krafttraining in meinen Alltag einzubauen. Da ich das oft gegen Termine, Müdigkeit und Bauchgrummeln durchziehe, bin ich stolz auf mich. Laufen geht auch wieder, wenn ich es nicht übertreibe. Also langsamer und weniger. Der Achilles darf dabei ein wenig mucken, aber es darf nicht wieder von vorne anfangen. Die Schmerzen sollen ja verschwinden und weg bleiben. Parkrun langsam und Tuesday Run Club ein wenig schneller, das geht inzwischen. Ich ersetze ein Paar Laufschuhe gegen neue und habe die Hoffnung, dass mir auch dies bei den Schmerzen hilft.
E. und T. fliegen nach Japan. Da sie das auf Polarsteps dokumentieren, haben wir 19 Tage was zu stalken. Die Fotos sind so schön und interessant, dass man auf Gedanken kommen kann.
Wir bestellen passend dazu japanische Notizbücher bei einem Laden in Berlin für die Tagebuchleidenschaft von J. Sehr schöne Qualität.
Wir gehen zu zwei 60. Geburtstagsfeiern. Unterschiedliche Art des Feierns, beide mit viel Trubel, gut. Ich gebe aber zu Protokoll, dass ich meine anstehende Feier gerne ruhiger möchte.
Coffeeneuring und basteln war in diesem Monat ein Thema, darüber hatte ich ja aber gepostet.
Bei der Arbeit plätschert es so vor sich hin. Man redet viel, oft über Leute und weniger über Themen. Ich mache meine Präsenztage im Büro und nehme an der Betriebsversammlung teil. Danach besteht die Gelegenheit, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Dann hat der Besuch doch was gebracht.
In der letzten Novermberwoche fahre ich zu einem zweitägigen Workshop nach Duisburg. Ich erkenne erneut, wie viel Einfluss Alkohol auf das Verhältnis Kunde / Dienstleister (wir) hat. Der Kunde säuft sich uns schön. Von Duisburg geht es dirket nach Mainz, kurze Besprechung, Weihnachtsmarkt, Weihnachtsfeier im Restaurant. Alles positiv, aber das kostet Kraft. Ich brauche Tage, die Müdigkeit abzuschütteln und mich nach der notgedrungen ungewohnten Ernährung in den Griff zu kriegen.
Am letzen Novembertag, einem Sonntag, werden wir kurzfristig noch zu einem dritten Geburtstag eingeladen. Drei Paare und ein Nachwuchs, alles vegan, bei Joujou in Leistadt. Sehr angenehm.

Coffeeneuring Challenge 2025, Cup No. 7

Eine Collage mit drei Bildern, die eine Fahrradtour in Ludwigshafen dokumentieren. Links ist eine Strava-Aufzeichnung der Route zu sehen: 6,11 km teilweise entlang des Rheins, mit 68 Höhenmetern und einer Zeit von 25 Minuten. Rechts oben ist ein nächtliches Foto vom Rheinufer mit Lichtern und Spiegelungen auf dem Wasser. Rechts unten steht eine Person mit Winterjacke und Regentropfen auf der Brille vor einem Weihnachtsmarktstand und hält eine Metalltasse.

Cup No. 7, the last minute one. Die letzte Tasse am Abend des letzten Tags der Aktion. Gerade noch rechtzeitig, weil die letzten beiden geplanten Radtouren wegen Gesundheit / Kraftmangel nicht stattfanden. Und dass es heute sein muss, ist mir beim Spaziergang mit dem Hund vorm Abendessen eingefallen. Meine Laune war mal kurz im Keller.

Die abendliche Runde war dann ganz witzig. Trotz des Regens (natürlich musste es regnen) bin ich mit der Thermoskanne mit Umweg zum Wintermarkt. Nicht, weil ich den toll finde, sondern weil es ein Platz ist, an dem abends Lichter an sind und noch was los ist. Sich woanders im Dunkeln mit einer Tasse Kaffee hinstellen, kam mir seltsam vor. Ach ja, es war das erste Mal Coffeeneuring mit koffeinfreiem Kaffee für mich.

Das Ende des diesjährigen Coffeeneuring war diesmal nicht unbedingt ein Highlight. Die ganze Sache hat aber wieder Spaß gemacht.

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Und die Regeln für Coffeeneuring kann man bei Chasing Mailboxes nachlesen.

Coffeeneuring Challenge 2025, Cup No. 6

Das Bild ist eine Collage aus drei Fotos, die eine Fahrradtour mit Hund und Cafébesuch dokumentieren. Links sieht man einen braunen Hund mit Geschirr, der auf dem Café-Boden liegt; darüber sind Statistiken von Strava eingeblendet: „Coffeeneuring Cup No. 6“, 193 Höhenmeter, 2h 16min Fahrzeit und 34,99 km Distanz. Rechts oben sitzen Menschen in einem Café am Tisch, Getränke und Kuchen sind zu sehen. Rechts unten fährt eine Person mit dem Fahrrad am Ufer eines Kanals entlang, der Hund läuft auf dem grasigen Weg hinterher; im Hintergrund ist ein Schiff auf dem Kanal zu erkennen.

Vor einer Woche bin ich ja alleine durch Nebel und dann auch Regen für einen Kaffee nach Ladenburg. Da das eine gute und interessante Tour war und ich das J. auch zeigen wollte, sind wir heute zusammen dahin geradelt. Es war besseres Wetter, ohne Sonne, aber mit sichtbar blauem Himmel.

Bei der ersten Fahrt habe ich das Stück „Radweg“ in Ladenburg am Neckarkanal gemieden, da da ein Anglerwettbewerb stattfand. Durch den Umweg hatte ich das Café entdeckt. Heute sind wir diesen direkteren „Radweg“ gefahren. Warum ich Anführungszeichen verwende? Einerseits hat das Stück positive Urlaubsgefühle geweckt. In fremden Gegenden fährt man ja öfter mal halbgeeignete Wege. Andererseits ist es ein Hohn, dass ein Stück unbefestigter Trampelpfad, der neben einem Gewässer so eng ist, dass mehrere Entgegenkommende abgestiegen und zur Seite gegangen sind (sehr freundlich!), als Radweg gehandelt und ausgeschildert wird. Erst Radschnellweg, dann normaler Radlangsamweg, dann dies.

Zurück zum Thema Kaffee: Der Cafébesuch war nett. Bevor hier jemand unterzuckert, habe ich Americano, Limo und Kuchen für jeden von uns geordert. Ein schöner Ausflug!

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Designer-Lampe oder nicht?

Ein Bild-Collage zeigt eine Schreibtischlampe mit flexiblem Hals und ausgeblichenem Fuß. die wieder ansehnlicher gestaltet wird. Oben sieht man die Lampe und ihren ursprünglich roten, verblichenen Fuß in Nahaufnahme, daneben ein bereits in Form geschnittenes Stück Papier mit rotem Muster auf weißem Grund. Unten sind die montierte Lampe auf einem Tisch und eine Detailaufnahme der beklebten Basis zu sehen. Die Collage vermittelt den Prozess einer individuellen Gestaltung und Aufwertung eines Lampenfußes durch Bekleben mit Papier.

Seit wir fürs Frühstück an einen Tisch umgezogen sind, der morgens Tageslicht erhält, stört mich die ausgeblichene IKEA-Lampe. Sie war nicht teuer, ist so alt, dass das Innere des Fußes zerbröselt, sowohl Kunststoff als auch Zementgewicht, die Basis ist verblichen und fleckig. Anderereits funktioniert sie noch bestens und der Lampenschirm hat das Rot seltsamerweise gut behalten.

Die Lust, Farbe zu kaufen und den Fuß (oder alles) zu lackieren, habe ich nicht gefunden. Außerdem würden mich wahrscheinlich irgendwelche nicht perfekten Stellen genauso nerven.
Die Idee, sich etwas edles als Ersatz zu leisten, konnte sich auch nicht durchsetzen.

In einem alten Ausstellungskatalog, bei dem der Weg zur Altpapiertonne anstand, habe ich ein Kunstwerk gefunden, welches ziemlich abstrakt laut Bildtitel ein Piano in mehreren Ansichten zeigt. Das Motiv war mir zweitrangig. Das Rot passt.

Lampenfuß demontiert, eine handvoll Plastik und Zement aufgelesen und weggeworfen (keine Funktion, die Basis steht schon lange auf Filzgleitern), einen Ausschnitt des Bildes mit dem Cutter um den Fuß ausgeschnitten und dann ganz einfach mit Kleber auf den Metallfuß geklebt. Versiegeln, so wie hier, spare ich mir. Das hält jetzt eine ganze Zeit und wenn es häßlich werden sollte, dann hat die Lampe entweder ihr Ende erreicht oder ich beklebe einfach nochmal neu.

Seit ein paar Wochen schaue ich recht viel nach Lampen. Eine gekauft und den Newsletter noch nicht abbestellt.
Jedes Teil, auch wenn recht einfach, heisst dort „Designer-Lampe“.
Habe ich aus dem designten IKEA-Teil jetzt auch eine Designer-Lampe gemacht?

Coffeeneuring Challenge 2025, Cup No. 5

Zwei Personen sitzen bei herbstlichem Wetter auf einer Bank im Park und trinken Kaffee aus Metallbechern. Im Hintergrund steht ein Lastenfahrrad mit Helm am Lenker auf einer mit Laub bedeckten Wiese. Links im Bild ist eine Strava-Statistik mit einer Karte zu sehen: Die Tour heißt „Coffeeneuring Cup No. 5“ mit 183 Höhenmetern, 9,26 km Distanz und einer Zeit von 1 Stunde und 9 Minuten.

Heute ist es erstaunlich warm, also kommt die Thermoskanne für einen „coffee shop without walls“ zum Einsatz.
Man muss sich ja nach Arbeitsende beeilen, für den Outdoorkaffee noch ausreichend Tageslicht zu erwischen. Besonders, wenn nicht die gesamte Strecke als Radfahrt zurückgelegt wird, sondern für den Hund im Park noch Spaziergangmeter eingelegt werden.
Wir kommen früh genug zu einer Bank im Stadtpark und können beim Kaffeetrinken Natur, Rhein, Schiffe, Spaziergänger und Läufer beobachten. Ein angenehmer Feierabend.
Wir gehen noch ein paar Meter am Rhein entlang bis zum anderen Ende des Stadtparks und als wir auf die Räder steigen, ist es schon ziemlich dunkel.

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Coffeeneuring Challenge 2025, Cup No. 4

Eine Collage aus vier Fotos: Oben links ist ein großes Fahrrad-Kunstwerk mit pinken Reifen, davor steht ein normales Rad mit einer Packtasche. Oben rechts sieht man einen neu gebauten Radschnellweg mit klarer Markierung, der im Grünen verläuft. Unten links ist die Außenansicht eines modernen Cafés mit Terrasse und Schriftzug "Jlie" und "SUPPORT YOUR LOCAL CAFFEINE DEALER". Unten rechts steht auf einem Holztisch in einem Café eine Flasche Bio-Limonade neben einer Tasse schwarzem Kaffee, im Hintergrund sitzen Gäste in gemütlicher Atmosphäre.

An einem nebligen Tag, der scheinbar keine Kraft für Helligkeit hatte, wollte ich mir mal den Radschnellweg in Mannheim anschauen. Also fahre ich nach Mannheim Käfertal und finde den Beginn der „Radautobahn“. Nun ja, sehr gut zu fahren, aber ein kurzes Erlebnis. Fühlt sich ein wenig wie auf dem sicheren Verkehrsübungsplatz an, auf dem ich mal mit der Schule war. Nach wenigen Kilometern beginnt wieder die Welt der Autos.

Immerhin finde ich im Anschluss daran fahrradfreundliche Straßenabschnitte und auch Radwege. Da ich kein Ziel hatte, lasse ich mich davon leiten. Ich fahre in der Nebelnässe nach Ladenburg, wo ich zufällig das Café Julie entdecke. Da passe ich mit meiner Regenkleidung und dem Radoutfit gut in die bunte Gästetruppe. Zeit für die 4. Tasse Coffeeneuring.

Während ich drinnen bin, beginnt es zu nieseln. Also in die Jacke einmummeln, kurz durch die Altstadt und dann am Neckar entlang nach Hause.

Nach 37,9 Kilometern und etwas mehr als 2 Stunden Fahrzeit komme ich leicht nass, aber zufrieden zuhause an. Ich habe mich bewegt, es gab Kaffee und ich habe es kurz vorm Dunkelwerden geschafft.

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Monatsrückblick Oktober 2025

Dieses Bild ist eine Collage aus sechs Polaroid-ähnlichen Fotos. Oben links sieht man ein großes rostiges Kunstwerk vor der historischen Fassade des Hamburger Rathauses. In der Mitte oben ist die weitläufige Bahnhofshalle des Stockholmer Hauptbahnhofs mit großer Glasdecke und einer Skulptur zu sehen. Rechts oben schaut ein Hundekopf zwischen übereinandergeschlagenen Beinen in Jeans hervor. Unten links ein altes Kinokartenhäuschen aus Holz mit Personen davor, im Vordergrund Süßigkeiten. In der Mitte unten schaut ein brauner Hund zwischen den Klapptischen in einem Zug hervor. Rechts unten sind vier Nahaufnahmen eines handgeschnitzten Holzlöffels auf rotem Hintergrund zu sehen.

Ein wenig geschummelt, da es mit dem letzten Teil des Septembers beginnt. Ich wollte den Urlaub am Stück schreiben.

Sintflutartiger Regen nach Unwetterwarnung. Zu Fuß zum Bahnhof. Pünktlich nach Hamburg. Die Plastiksitze im ICE sind nicht geeignet, dass Jeans und das Darunter bis Hamburg vollkommen trocknen. Gepäck ins Schließfach. Laufen bei strahlender Sonne in die Neustadt zur Buchbinderei Zwang B (ich könnte in der Werkstatt wohnen), dann Café Erste Liebe und zu barefootfriends, Gepäck abholen und zum Hotel. Abends nochmal zum Essen und für mich nicht so typisch, Absacker an der Hotelbar. Die Übernachtung soll übrigens den Stress aus der langen Reise nehmen. Bis hierher klappt es.

Nach Frühstück und Proviantierung dann im Bahnhof die schlechte Botschaft, dass unser Zug nach Kopenhagen ausfällt. J. spurtet vor der Welle zum Umbuchen, da man in Schweden Reservierungen braucht. Zwei Stunden warten wir auf den nächsten Zug. Dann Anzeige in Kopenhagen, dass der Zugverkehr nach Schweden eingestellt wurde. Was für ein Pech. Trotz angedrohtem Busersatzverkehr ab Københavns Lufthavn fährt der Zug aber doch bis Malmö durch. Dort erwischen wir noch „unseren“ X2000 nach Stockholm. Zwei Stunden später als geplant, hundemüde, aber froh über Ankommen und Wiedersehen.
Ich habe mir danach viele Gedanken über den Volkszorn gegenüber der Bahn gemacht. Wie bei vielen Themen ist bei Schwierigkeiten plötzlich jeder Spezialist und scheut sich nicht davor, Gründe und Lösungen oft zu laut zu Gehör zu bringen. Oder noch schlimmer, an unschuldigem Personal auszulassen. Den Ärger an sich kann ich ja gut verstehen. Aber so wie die Strecke in diesem Fall durch äussere Einflüsse blockiert war, stand ich auch schon 4 Stunden auf einem Stück Autobahn in Hessen auf der Stelle, weil ein besoffener Fahrer einen Gefahrgut-LKW umgekippt hatte. Bei so etwas wird still gelitten. Bahnprobleme werden live, persönlich und im Internet, breit getreten. Warum diese Unterschiede?
Ja, die Bahn hat Probleme. Aber zwei Stunden später auf mehr als 1.500 Kilometer ist auch mit dem Auto normal geworden. Und jedes Volk bekommt die Bahn, die es verdient. Wenn die gewählten Politiker lieber Autos fördern, wird bei der Bahn weiterhin gespart werden müssen.

Wie angenehm es ist, bei L. in Stockholm zu sein. Freundlichkeit, Vertrautheit, schöne und interessante Gegend, schöne Wohnung. Hier könnten wir bleiben, aber sie will nicht raus. 😉
Die Tage vergehen schnell: L. leitet an einem Tag Orientering an, wir wandern und picknicken in einem Nationalpark, besuchen den Skogskyrkogården (riesiger, schöner Friedhof mit Buslinie und Café, beides auf dem Gelände), essen gut in Södermalm und laufen durch die Innenstadt. Ich kaufe mir die Schnitzmesser, die L. auch hat. Mal gespannt, ob bei mir auch etwas benutzbares entsteht.

Letztes Frühstück in Stockholm und „Seitenwechsel“ nach Göteborg zu meinen Schwiegereltern. Der X2000 fährt pünktlich. Da man Platzreservierung benötigt, wird auch diesmal unauffällig kontrolliert. Gutes Konzept. Auch der Speisewagen wäre wert, kopiert zu werden. Nicht ganz so fancy, aber durch nur einen Mitarbeiter am Laufen zu halten.
An die dadaistischen Gespräche in J.’s Elternhaus kann ich mich nur schwer gewöhnen. Schlecht hören, okay. Aber erst gar nicht zuhören, Fragen stellen, aber die Antwort nicht abwarten, und wenn das Gespräch schräg wird, witzig sein wollen. Eigene gute Laune hilft.

Am Geburtstag von J. machen wir einen Ausflug zu Jonsereds Trädgårdar. Es gibt dort Kaffee und etwas zum Essen. Das macht ja jeden Ausflug, auch für die üblichen Nach-Draussen-Verweigerer, gut.
Die restlichen Tage des Urlaubs vergehen mit bedeutend weniger geleisteter Hilfe als wir anbieten und uns wünschen. Man muss Hilfe halt auch annehmen. Immerhin schneiden wir die Apfelbäume, ich schleife das Badfenster ab, ein wenig Beistand bei Computer und Banking. Leider ist die Zeit hier geprägt von „Immer wartend, auf Abruf, was nun jemand wollen könnte.“ und in einem fremden Tagesablauf lebend. Was Kraft kostet und ohne das Gefühl zu erzeugen, Grundsätzliches in den Griff zu bekommen.
Erwähnenswert ist noch das Hundekino am ersten Sonntag im Monat. Wir nutzen die Gelegenheit und sehen einen mehrgenerationentauglichen Film im Kino mit ca. 50 Menschen und ein paar weniger Hunden. Klappt erstaunlich gut. Im Vorraum gibt es kostenlose Proben Hundefutter. Gekläffe vorm Kino, aber später ruhig im Kinosaal. Alle Hunde, die größenmäßig auf die Kinositze passen, dürfen auf dafür bereitgestellte Decken auf den Sitzen liegen. Würde ich hier auch nutzen, wenn es das Angebot gäbe.

An den restlichen Tagen in Göteborg regnet es öfter und auch die Tage plätschern passend so vor sich hin. Abschied (wird immer schwerer?) und Rückfahrt mit der Kielfähre (pünktlich) und der Bahn (+25 Minuten bei Ankunft).

Der Alltag hat uns wieder, wir strotzen nicht gerade vor Elan und die Tage plätschern nun auch hier vor sich hin. Aber sehr froh, wieder zuhause zu sein. Nachdem wir bei L. den Küchentisch vorm sonnigen Fenster so gut fanden, richten wir uns hier mit dem Drehen eines Tisches und Ortsveränderung einer Bank auch vorm Fenster ein. Freundlicheres Frühstück. Ich bekomme noch Pluspunkte, weil ich eine Lichterkette auf die Fensterbank lege, um nicht so sonnige Tage auszugleichen.
Ein Hörgeräteanbieter schickt mir Post. Die wissen also durch Datenkauf, wie alt ich bin. Aber nicht, dass ich noch gut höre.
Schön ist, dass E. zu Besuch kommt, wir zusammen essen und lachen, ich den Drucker meines Vaters beim zweiten Besuch doch zum Drucken ertüchtige, ich aus dem Stück Brennholz aus Stockholm einen brauchbaren Löffel fertig schnitze, mein Achilles nach 7 Monaten Schonung endlich leichte Läufe zulässt, Parkrun an den Samstagen den Grund liefert aufzustehen und Spaß zu haben, ich die nächsten Wochen wieder bei Coffeeneuring mitmache.

In diesem Monat gelernt:
– „I walk the talk.“ = Meinen Worten folgen Taten.
– WOMBAT = Waste Of Money, Brains And Time (kann ich bei der Arbeit gebrauchen)
– Slop = KI-generierter Mist, der das Netz flutet und unbrauchbar macht



Coffeeneuring Challenge 2025, Cup No. 3

Zwei Menschen sitzen an einem kleinen runden Tisch vor einem Café und lächeln in die Kamera. Auf dem Tisch stehen zwei Tassen Kaffee und zwei Teller mit Kuchenstücken. Beide Personen tragen Brillen und warme Kleidung, eine Person eine blaue Mütze. Im Hintergrund ist die Fensterfront des Cafés mit Spiegelungen und Pflanzen zu sehen. Über das Bild sind Strava-Daten eingeblendet: Titel „Coffeeneuring #3“, 151 Meter Höhenmeter, 53 Minuten 43 Sekunden Zeit und 8,52 Kilometer Distanz.

Meinen Arbeitstag heute hätte man in Pillenform pressen und als Depressivum verkaufen können. Und bei J. fiel Sport aus, weil Kopfweh und so.

Trotzdem oder gerade deswegen mit den Rädern zum Café Palpito geradelt.
3. Kaffee für Coffeeneuring.
Und Kuchen.
Und eine schöne Hunderunde über die Parkinsel.
Und geht doch.

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