Gestern haben wir uns, trotz sonntäglicher Bettschwere, um 8 Uhr auf dem Berliner Platz eingefunden, um mit den Ludwigshafenern zum offiziellen Start der Sternfahrt nach Mannheim aufzubrechen. Wir waren zu zweit, dies reichte jedoch um die Teilnehmerzahl zu verdoppeln. Bis zum Start in Mannheim kamen aber fast 100 Teilnehmer zusammen. Nach den Reden der erstaunlich zahlreich anwesenden Politiker („wir haben schon viel gemacht und alles wird gut“) ging es dann mit Polizeischutz (danke!) und bestem Wetter los zu einer ruhigen Fahrt nach Heidelberg. Dort sollen es mit allen Zubringern der Sternfahrt dann fast 1000 Radler geworden sein. Ein paar Bekannte getroffen, ein wenig Smalltalk. Angenehm.
Leider hatte ich aber auch negative Gedanken. Es ist ein frustrierendes Gefühl, wenn man bei einer Demonstration denkt, dass man nur die eigene Gruppe erreicht. Man ist mit Gleichgesinnten unterwegs, die die gleichen Ansichten bereits teilen, deswegen mitmachen. Das eigentliche Ziel, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und vielleicht sogar jemanden zu überzeugen, damit sich etwas ändert, scheint unerreichbar. Man kann sich fragen, ob der eigene Einsatz überhaupt eine Wirkung hat oder ob man lediglich in einer Blase agiert. Das Gemeinschaftsgefühl und das gegenseitig auf die Schulter klopfen ist wichtig und wohltuend, aber dieses Gefühl der Ohnmacht und des Stillstands kann entmutigend sein.
Von der Wachheit, die ich bei der Anmeldung zur Veranstaltung „Sonnenuntergang auf dem Müllheizkraftwerk“ der WOW CITY TOURS (→ WOW Magazin) hatte, war dann am Abend der Führung leider so gar nichts da. Wegbleiben wäre mir peinlich gewesen und Interesse war ja vorhanden, also habe ich mich mit Hilfe einer Tasse Kaffee nach Art „Schlag ins Gesicht“ doch aufgerafft.
So stand ich dann pünktlich um 20:30 Uhr und nach der kurzen Radfahrt noch wach werdend am Treffpunkt vor dem Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen (→ GML).
Gut so. Denn es war eine interessante Führung, die ich hauptsächlich zum Fotografieren genutzt habe. So schreibe ich hier auch nichts über Müllverbrennung und Energiegewinnung, denn dafür gibt es bessere Quellen. Die Gedanken, die sich um die Menge des Mülls drehen, behalte ich auch für mich.
Stattdessen soll eine Auswahl an Fotos sprechen.
Der Ausblick vom Dach war übrigens toll und erstaunlich weitreichend. Jedoch verbarg sich der titelgebende Sonnenuntergang hinter Wolken, wodurch ich mir meine negative Einstellung zu Fotos davon, nicht nochmal überlegen musste. Und die Fotos der Umgebung, der Stadt, der BASF wurden leider nicht wirklich gut. Altes Auge ist besser als neue Technik.
Vor den Toren wird scheinbar gekehrt, dahinter sind Unmengen an Müll verborgen.Ein Schild „Nicht die Betonsäule rammen“ würde wohl auch nichts helfen. Muss man mit Schwimmbewegungen beginnen, wenn man in den Müllbunker fällt? In der Mitte des gigantischen Müllbunkers sah es so aus. An beiden Seiten türmten sich die „Vorräte“ bis an die Decke. Sehenswert, aber leider nicht so fotogen, wie ich es gerne gehabt hätte.Hier werden im Dauerbetrieb die Kammern der Müllverbrennung gefüllt.Wenn man die Etagen nicht als solche erkennt, könnte der Boden auch eine Wand und die Wand eine Decke sein.Habe wenig Ahnung, aber nach dem „Schöner wohnen“-Konzept zu schließen, würde ich bei dem Nest auf Taube schließen. Die können auch fünf Zweiglein für ein geeignetes Nest halten.
Aus dem Archiv, siehe Hinweis. Dieses Mal habe ich den Originaltext nicht gekennzeichnet, da ich hier zu viel geändert / ergänzt habe. Ursprünglich veröffentlicht am 2. Juli 2006.
Die Fotos habe ich während meiner Ausbildung, in der man sich wirklich jeden Bereich mal anschauen durfte, vor ca. 38 Jahren im AW Darmstadt fotografiert. Natürlich analog, also auf Film, weil letztes Jahrtausend.
Der Tag hatte ein wenig was von Ausflug. Die Anreise, das üppige, für körperlich Arbeitende gedachte Essen in der Kantine und das Wissen, dass man davon nichts für die Prüfung braucht, haben wohl zu dieser Einschätzung beigetragen.
Habe leider zu wenig Bilder gemacht. Das hat mich im Nachhinein schon oft geärgert. Bei jedem Foto hatte ich die Kosten im Kopf (eigene Dunkelkammer, aber kein Geld für Material). Nicht so wie heute: Draufhalten und danach einfach löschen. Echt schade, denn da wär noch viel zu holen und zu bewahren gewesen. Das Internet weiß eben nicht alles und Fotos vom Arbeiten hinter der Fassade finde ich nicht.
Im Werk wurde alles mögliche instandgesetzt. Schreiner und Malerarbeiten gehörten beispielsweise auch dazu. Beeindruckt hat mich aber vor allem das Abdrehen von Achsen und Radreifen. Oder der Tausch von Radreifen, bei dem man diese erhitzt, damit sie sich zum Abnehmen von der Achse ausdehnen und die neuen sich dann beim Erkalten auf die blankgedrehten Flächen stabil aufschrumpfen.
Das Ausbesserungswerk ist schon lange geschlossen. Im Mai 2000 war Schluß. Nach ein paar Jahren von Zerfall und hochtrabenden Ideen setzte sich die Realität bei der Flächennutzung durch. Dies und anderes ist bei Wikipedia nachzulesen.
Ich hatte 2006 gefragt: Kann mir jemand erklären, woher der gebräuchliche Name „Knell“ für das Wagenwerk herkommt? Walter Kuhl hatte dies damals in einem Kommentar beantwortet: „Zum Namen Knell: In einer Broschüre zu 100 Jahren Ausbesserungswerk Darmstadt wird der Name auf das Knallen eines Gasmotors zurückgeführt, der schon im 19. Jahrhundert zum Betrieb einer Ölgasanstalt Verwendung fand.“
Beim Scannen der Negative ist auch noch Luft nach oben, mindestens ein Foto vermisse ich als Datei, aber die hier gezeigten Versionen sind schon einmal besser als die aus meinem Blog von 2006. Persönlichkeitsrechte und Recht zur Veröffentlichung sind so eine Sache. Sollte das jemand zum Thema machen wollen, bitte zuerst bei mir melden.
In unserer Wohnstraße stehen leider oft Lieferwagen und kleine Laster, gerne unter teilweiser Nutzung des Gehwegs geparkt. Der hier bringt mich wenigstens regelmäßig zum Kalauern.
„Wenn was putt ist, hol ich den Chniker.“
„Es ist kaputt, was mach ich nur?“ Hol doch den Chniker zur Peratur“
„Der Chniker kann alles reparieren, Probleme hat er beim Stabieren.“
Okay, ich hör ja schon auf. Mehr Wortfindungen sammeln sich hier.
Habe das Jubiläum leicht verschlafen. Wir sind etwas mehr als 13 Jahre Nutzer von Carsharing und ohne eigene Karre.
Insgesamt sind wir gerundet 77.000 Kilometer gefahren. An normalen Tagen machen wir alles mit den eigenen Beinen, zu Fuß oder auf dem ein oder anderen Fahrrad. Wenn das nicht geht, werden öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Da bleibt nicht mehr viel Autonutzung im Alltag übrig. Wir haben immer darauf geachtet, nicht mit einem Auto zur Arbeit pendeln zu müssen. Deswegen halten sich die Kilometer auch so in Grenzen. Die meisten Kilometer kamen durch Verwandschaft in einem anderen Land, verbunden mit Urlaub, zustande.
Alles zusammen hat gerundet 26.000 € gekostet. Das ergibt 0,34 € pro Kilometer. Oder anders gesagt, sind das gerundete 83 € Kosten im Monat. Und „alles“ ist wirklich „alles“, denn tanken (Fossil oder Strom), Versicherung, Steuern, Inspektion, Reparaturen, Reifen, Autowäsche, usw. sind da drin enthalten.
Der Komfort ist dabei höher als bei unseren letzten eigenen Autos. Inspektion, Reparaturen, Reifen kümmern mich zum Beispiel nicht mehr. Wird gemacht, aber nicht mehr von mir. Und vom Kleinwagen bis zum Transporter können wir immer das passende Gefährt wählen. Ein Auto per App buchen dauert weniger lang, als hier in der Nähe der Wohnung einen Parkplatz zu finden. Unbezahlte Werbung und als Empfehlung, weil wir so zufrieden sind: Wir sind bei Stadtmobil.
Sag niemals nie, aber aus heutiger Sicht, möchte ich kein eigenes Auto mehr besitzen. Bei unserem Fahrverhalten haben wir durch Carsharing Geld gespart, auch wenn man die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel addiert. Und während andere z.B. Reifen wechseln (lassen) oder sich mit Autowäsche beschäftigen, mache ich etwas für mich sinnvolleres.
Das Foto habe ich vor kurzem vor der Heimfahrt vom Neckarau Parkrun in Mannheim gemacht. Ich bin froh, dass ich die Schnecke vorm Losfahren zufällig entdeckte und auf einen Baumstamm setzte. Das hätte ansonsten bestimmt ein unlustiges Ergebnis für die Schnecke gegeben. Wir fahren eigentlich nie langsam und Fliehkraft kennt kein Pardon.
Soweit so uninteressant putzig.
Heute habe ich zum zweiten Mal eine KI gefüttert, um einen passenden Blogtext zu erzeugen. Faulheit oder Neugier oder beides. Eher Neugier, denn heute sah ich Beispiele im Netz, wie das neuste Spielzeug der Forschung aus einem Foto oder Gemälde realistische Videos nur mit dem Foto und einem Audiofile macht. Da sollte doch ein kurzer Text machbar sein. Ich habe für meine bedeutend simplere Aufgabe mehrere Versuche und Anpassungen gemacht, denn natürlich bestimmt die Frage gerade bei einer Software, die keinen sozialen Rahmen mit mir teilt, die Art und Qualität der Antwort.
Ich fasse das mal so zusammen: Da schreibe ich lieber weiterhin selbst. Genau so uninteressant, aber mein lokal erzeugtes Handgetippe ist ohne Stromkosten einer KI deutlich weniger peinlich. Noch…
Viel Krise, Bedrohung und Elend in der Welt. Ein realitätsfernes Wochenende im Wald war willkommen. Na ja, bevor hier falsche Eindrücke entstehen, „im Wald“ im Sinn von „abgeschieden, kein Mobilfunknetz, keine Nachrichten“, aber doch „Hotel mit Drei Gänge Menü, im Wald, aber mit eigener Bahnstation“. Wer es genau wissen will, kann ja mal „Eiswoog“ in die Suchmaschine des Vertrauens tippen.
Erfreulich, dass E. gefragt hat, ob wir das mal wieder machen können, um es auch ihrem Zukünftigen zu zeigen. Positiv fürs Selbstbild, wenn einem die Jugend weniger peinlich findet und auch Kontakt sucht. So waren wir mal wieder zu viert plus Hund unterwegs.
Wegen zu viel Regen am Anreisetag haben wir diesmal auf die 45 Kilometer auf dem Fahrrad verzichtet und sind sehr stressfrei mit Bahn und VRN-Ticket angereist. Wegen Feiertag fuhr die Bahn bis ans Ziel, einem Haltepunkt am „Ende der Welt“ oder zumindest am Prellbock vor der Brücke und man musste nur den kurzen Weg durch Bäume hinab zum See, um einzuchecken. Der Heimweg am Sonntag bot dann auch diesen nahen Nahverkehr.
Im Hotelcomputer sind wir als „vegan“ hinterlegt. Ich stelle mir immer vor, dass da „vorsicht vegan“, auf Pfälzisch „owwacht“ oder schlimmeres steht. Aber das ist natürlich nur ein witziger Gedanke, denn wir gehen ja deswegen hin, weil es etwas für uns auf der Speisekarte gibt. Wenn das Servicepersonal noch lernen würde, dass Muscheln und auch Garnelen nicht passen, auch wenn es hintereinander abgefragt wird, würde man sich nicht so als Sonderling vorkommen. Die Gänge, um in der Küche zu fragen, was die Herrschaften denn essen könnten, würden auch wegfallen. Es hätte also jeder was davon. Beim Frühstück ist auch noch viel Luft nach oben, aber wir hatten diesmal keine Lust zu verhandeln. Auch hier ein Hinweis, damit das nicht falsch ankommt: Alles kein Problem, Humor und Laune sind reichlich vorhanden. Wir sind dort immer zufrieden, sonst wären wir keine Wiederkehrer.
Wir waren wandern, haben viel geredet und viel gegessen. Laune und Stimmung waren sehr gut. Eine schöne Zeit.
Ich musste in den Tagen öfter dran denken, dass ich dort als Kind mit meinem Eltern vor allem zum Pilze sammeln war. Einkehren war damals nicht angesagt. Das liebe Geld. Mal ein Eis für mich und vielleicht mal die Füße ins Wasser, eigentlich immer einen Beutel Äpfel auf dem Parkplatz kaufen (kann man heute noch) und dann nach Hause. Ich war als Kind oft an der Eisenbahnbrücke und an der -strecke, die damals auch hinter der Brücke noch befahren wurde. Diesmal war ich auch an der Brücke und habe diese und die Forellenteiche von oben fotografiert. Bevor das Gefühl, dass es die Mutter nicht mehr gibt und der Vater dort vielleicht nicht wieder hinkommen wird, zu groß wurde, bin ich zu den anderen zurück.
Wie man an den Fotos sieht, bin ich noch immer auf Schwarzweiß eingestellt. Diesmal sind die Fotos mit der Digitalkamera entstanden, weil ich die analoge Kamera nicht zusätzlich mitnehmen wollte. Der Film wartet also noch, woanders vollgeknipst zu werden.
Im April 2015 waren wir in Kopenhagen. Der schöne Turm mit den vier ineinander gedrehten Drachenschwänzen ist mir von der Movia Fähre aus bei sonnigem Wetter aufgefallen. Leider war ich für ein gutes Foto sowohl zu weit weg von „Børsen“ als auch auf einem fahrenden Boot.
Na ja, und wie das halt so ist im (Familien-) Leben, kamen wir vor der Abreise noch auf dem Weg von Irgendwo nach Hab-ich-vergessen nur kurz am Gebäude vorbei. Und so enstand dieser Schnappschuss bei bedecktem Himmel. Ich traue mich zu behaupten, dass ich die Radfahrerin fürs Foto abgepasst habe.
Und heute ist nun die Börse in Kopenhagen bei Renovierungsarbeiten in Brand geraten, viel ist nicht mehr zu retten und der Turm ist eingestürzt. Berührt mich.
Wir waren im Mannheimer Kunstverein (MKV) bei einer Ausstellung von Christoph Niemann. Seine Grafiken und Bilder fand ich schon lange sehr gut. Die Folge über ihn bei Netflix „Abstract – The Art of Design“ ist empfehlenswert. Und ich folge ihm auf Insta. Immer wieder sehr gute und einfallsreiche Sachen. Das Internet bietet viel davon, falls es interessiert.
Was ich aber fast noch sehenswerter fand als die Grafiken selbst (die kannte ich tlw. ja schon), war der ganze Raum im MKV. Die Ausstellung hat den Titel „Kontrast“ und das hat man unter Einbeziehung der Wände und des Bodens voll ausgereizt. Nicht nur Kunst im Raum, sondern Raum als Kunst.
Dass heutzutage jeder immer ein fotografierendes Handy dabei hat und soziale Medien als Werbung erkannt wurden, hat für Fotografierende den Vorteil, dass man beim Zücken einer Kamera in Museen o.ä. oft nicht mehr angeraunzt und verwiesen wird. Und weil das so ist, gebe ich hier vier Fotos zum Besten.
Aus dem Archiv, siehe Hinweis. Originaltexte in Anführungszeichen. Ursprünglich veröffentlicht am Donnerstag, dem 18. Juni 2009.
„Gestern in Frankfurt beim J.P. Morgan Corporate Challenge. Alle Disziplinen erfüllt.“
Kein besonders schmeichelhaftes Foto von mir. Aber irgendwie witzig. Außerdem muss ich mit einem guten Gefühl daran denken, wie lange ich schon laufe. Ich habe leider wenig Sinn dafür, mir solche Zeiträume zu merken. Das Foto ist 15 Jahre alt und davor war ich auch schon lange aktiv. Das gefällt mir.
Das Shirt habe ich mir mal bedrucken lassen. Das Motiv ist abgekupfert, wenn ich mich recht erinnere, von einem Graffiti. War eine der ersten Vektorgrafiken, die ich am Computer erstellt habe. Da mein Arbeitgeber Güterverkehr auf der Bahn betreibt, war für Gesprächsstoff beim Firmenlauf gesorgt.
Habe gerade entdeckt, dass man das Motiv auf allerlei Produkten sogar noch bestellen könnte.