Schon lange kein Wochenkonzentrat mehr geschrieben.
Vor fast genau einem Jahr hatten wir uns bei der COPLANT-Studie als Teilnehmer beworben. Und wurden abgelehnt, da es wohl genug vegane Teilnehmende gab. Jetzt sollten wir doch kommen. Also letzte Woche mittags nach Heidelberg gefahren. Zu zweit, ohne Hund, aber mit Zug und zwei Bromptons. Fast wie ein Ausflug.
Viele Erklärungen bekommen, was wir nun tun sollen. Einige Einverständnisunterschriften abgegeben und sehr viele Online-Fragenbögen zu Gesundheit, Ernährung, Lebensstil, Nachhaltigkeit erledigt. Nach ca. 2 Stunden sind wir mit zwei großen Kühltaschen (dazu später mehr) wieder abgerückt.
Für zuhause noch einen Fragebogen als Hausaufgabe bekommen. Außerdem die Aufgabe, 7 Tage lang einen Bewegungssensor zu tragen. Außer beim Schlafen und Duschen, was zu dokumentieren war. Das war der einfache Teil. Obwohl ich heute froh bin, wieder ohne den Gürtel mit dem Sensor in der Wärme zu sein.
Die nervigste Aufgabe der ersten Woche war, seine Nahrung aufs Gramm genau in einer App zu protokollieren. Erst mal nur für einen ganzen Tag von insgesamt vier Tagen. Ein einfaches Brot mit Margarine, einem Belag und einem Stück Garnitur wird da schon zu einem arbeitsreichen Werkstück. Diejenige unter uns, die oft blutzuckergesteuert ist, hatte zu kämpfen, bevor gekaut werden durfte. Und ich habe die abgewogenen Einzelteile teilweise gleich gegessen, bevor sie auf dem Brot landeten. War die Mahlzeit nach dem Parkrun, da war der Hunger hinderlich.
„Ah, und das Salz und den Pfeffer auf den Tomaten hast Du auch?“ „Hast Du Deine Tasse Kaffee gewogen?“ Die Anweisung lautet „Essen Sie an den Protokolltagen ganz normal.“ Wir haben uns beim Gedanken erwischt „abmessen oder nichts mehr?“, gelacht und uns mal so und mal so entschieden. Die zweite Woche steht bevor, beschreibe ich später.
Am Donnerstag war ich abends bei der Podiumsdiskussion „Verkehrskonzepte für eine lebenswerte Stadt“, organisiert durch die Bürgerinitiative Lebenswertes Ludwigshafen. Ich will gar nicht versuchen, die Diskussion hier sinnvoll zusammen zu fassen. Es ging mir persönlich zu viel um die irrsinnige, überdimensionierte, aberwitzig teure Kohl-Allee, die nach meiner Meinung leider nicht mehr aufzuhalten ist und die Stadt weiter dem Ruin näher bringen wird. Und „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“ Nicht das, was für die Stadt vernünftig wäre.
Andere Themen für eine lebenswerte Stadt wurden angerissen, aber das war mir zu wenig und ich habe noch kein Gesamtkonzept entdeckt. Die Erregung war im Raum sehr deutlich, teilweise laut, und da fehlte ja noch das „freie Fahrt für freie Bürger“-Klientel. Leicht gesagt, aber wenn die Maßnahmen nicht einem Gesamtkonzept folgen und ineinandergreifen, wird es Stückwerk, Gerangel und Zuständigkeitsschieberei bleiben.
Nach fast drei Monaten Laufpause, um die Achillesschmerzen in den Griff zu kriegen, fand ich mich selbst beim Parkrun am Samstag sehr vernünftig. Mehr als 4 Kilometer gehen und weniger als 1 Kilometer langsam laufen. Herr Achilles fand das aber gar nicht gut. Von Sonntag bis Mittwoch hatte ich wieder Schmerzen.
Humpelnder Opa. Die Kraftübungen und eine 25 Kilometer lange, schnelle Radtour habe ich in diesen Tagen trotzdem gemacht und ich habe das Gefühl, dass es dadurch zwar kurz schmerzhaft, aber dann dauerhaft besser wurde. Also am kommenden Samstag dann alle 5 Kilometer gehen und hoffen, dass Herr Achilles das diesmal auch vernünftig findet.
Pfingsten sehr geruhsam verbracht. Am Sonntag waren wir über den Regen froh, denn „da muss man ja nichts machen und kein schlechtes Gewissen haben.“ Und das bei „ich muss raus“-Leuten. Montag haben wir es am letzten Tag noch zum Inselsommer geschafft. Sehr gute Blue Light Big Band und auch genau richtig warm und sonnig. Leute treffen, Hundespaziergang mit viel schauen und tlw. mit Musik. Optimal.