Sonderpostkarte Rathaus Eröffnung

Sonderpostkarte zur Rathaus-Eröffnung in Ludwigshafen am Rhein im Mai 1979: Links eine grafische, farbige Darstellung des Rathaus-Center-Hochhauses mit blauem Himmel und grüner Umrandung, darüber der Text „Sonderpostkarte Rathaus-Eröffnung Mai 1979 Ludwigshafen Rh.“; rechts ein Bereich mit einer 60-Pfennig-Briefmarke der Deutschen Bundespost zum internationalen Jahr des Kindes sowie einem runden Sonderstempel „Ludwigshafen am Rhein Rathaus-Eröffnung 6700“ und Datum „5.5.1979“, der ebenfalls das Rathaus-Hochhaus zeigt.

Beim Aufräumen habe ich diese Sonderpostkarte wieder in die Hände bekommen. Erinnerungen sind oft eine weiche Masse, aber ich kann mich noch recht gut erinnern, wie stolz ich war, dass ich diese Sonderpostkarte am Eröffnungstag kaufen konnte. Die Karte kennt das Jahr, 1979, welches ich nicht mehr gewusst hätte.

Bis zur Eröffnung hatten wir (eine kleine Gruppe ca. 13-jähriger, die sich im Viertel gefunden hatte) das Umfeld der Großbaustelle als Spielplatz benutzt. Darüber und über die Fliesen des Grauens hatte ich hier schon einmal geschrieben.

In der Eröffnungszeit durften die Bürger den Büroturm besichtigen, bevor dort dann städtische Dinge verwaltet wurden. Für ein paar Tage ergab sich für uns erneut ein großer Spielplatz. Treppenhäuser, Fahrstühle, viele Etagen, wie gemacht für wildes „Fangen“. Nach der Eröffnung durfte man nicht mehr überall hin, aber durch die Einkaufspassage, das Parkhaus und die unterirdische Haltestelle gab es noch genug Spielraum. Damals gab es noch einen Wachdienst und die hatten auch diese neuen Videokameras und Monitore, um uns auf die Schliche zu kommen. Wir hatten „intensiven Kontakt“ mit dem Wachdienst. Uns wurde oft alles mögliche angedroht. Aber es war halt auch sehr spannend.

Ich glaube, dass man in der Zeit grundsätzlich auch stolz auf das Gebäude war. Geschmack ändert sich jedoch. Später ist wohl das „hässlich“ für die Hochstraßen auch auf das Rathaus abgefärbt.
Ich hatte damals auf jeden Fall für Kamera und Schwarzweiß-Film ein Objekt gefunden. Dies ist ein Scan einer Papierbilds, welches ich nach Filmentwicklung im elterlichen Badezimmer im Labor des Haus der Jugend vergrößert hatte.

Schwarzweiß-Fotografie eines hohen, modernen Büroturms mit vollständig verglaster Fassade, in der sich dramatische Wolken am Himmel spiegeln; die Aufnahme ist stark nach oben perspektivisch verzerrt und betont die Höhe und Geometrie des Gebäudes.

Und dieses Foto mit dem kläglichen Gebäuderest habe ich heute mit einem Handy gemacht.

Straßenszene mit einer Person im Mantel und Rucksack im Vordergrund, links ein erhöhtes Straßenbauwerk, dahinter ein roter Turmdrehkran und das teilweise abgebrochene Betongerüst eines mehrstöckigen Gebäudes hinter einem Holzzaun.

Es gibt so viele alte Gebäude, die Jahrhunderte gut überdauert haben. Ich kann noch immer nicht nachvollziehen, dass ein modernes Gebäudes unter meinen Augen kommt und geht.
Wenn alles platt gemacht ist, habe ich ja noch die Sonderpostkarte. 😉

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