Gestern haben wir uns, trotz sonntäglicher Bettschwere, um 8 Uhr auf dem Berliner Platz eingefunden, um mit den Ludwigshafenern zum offiziellen Start der Sternfahrt nach Mannheim aufzubrechen. Wir waren zu zweit, dies reichte jedoch um die Teilnehmerzahl zu verdoppeln.
Bis zum Start in Mannheim kamen aber fast 100 Teilnehmer zusammen. Nach den Reden der erstaunlich zahlreich anwesenden Politiker („wir haben schon viel gemacht und alles wird gut“) ging es dann mit Polizeischutz (danke!) und bestem Wetter los zu einer ruhigen Fahrt nach Heidelberg.
Dort sollen es mit allen Zubringern der Sternfahrt dann fast 1000 Radler geworden sein.
Ein paar Bekannte getroffen, ein wenig Smalltalk. Angenehm.
Leider hatte ich aber auch negative Gedanken. Es ist ein frustrierendes Gefühl, wenn man bei einer Demonstration denkt, dass man nur die eigene Gruppe erreicht. Man ist mit Gleichgesinnten unterwegs, die die gleichen Ansichten bereits teilen, deswegen mitmachen. Das eigentliche Ziel, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und vielleicht sogar jemanden zu überzeugen, damit sich etwas ändert, scheint unerreichbar. Man kann sich fragen, ob der eigene Einsatz überhaupt eine Wirkung hat oder ob man lediglich in einer Blase agiert. Das Gemeinschaftsgefühl und das gegenseitig auf die Schulter klopfen ist wichtig und wohltuend, aber dieses Gefühl der Ohnmacht und des Stillstands kann entmutigend sein.