Fr, 16.05.25
Ankunft aus Berlin. Holprige Begegnung mit der Stadt Werder: Als wir auf den Bus mit offenen Türen zusteuern belehrt uns davor stehender „Wichtiger“, dass wir jetzt aber nicht auch noch einsteigen können, sonst würde der Bus ja noch mehr Verspätung machen. Wenn ich ihn nicht mit „Ist ja gut“ gestoppt hätte, hätte die Belehrung Romanform angenommen. In der Zeit hätten wir auf jeden Fall einsteigen können, besonders weil der Busfahrer das Schauspiel abgewartet hat und erst danach auf Aufforderung des „Wichtigen“ abgefahren ist. Der nächste Busfahrer hat uns dann angeschnauzt, dass der Hund keinen Maulkorb hätte, man als Hundebesitzer wissen müsste, dass das überall in Deutschland seit 20 Jahren Pflicht ist. Und dann fuhr er mit einem fast leeren Bus ohne uns. Laufen, trotz Fahrkarte. Ärger gibt Kraft. Es geht mir nicht um die Regel, die ist okay. Aber gleich zwei von der Sorte Law & Order, die ihr bisschen Macht an uns auslassen…
Vermisse die Offenheit, Lässigkeit und Buntheit Berlins schon nach wenigen Schritten hier.
Das Apartment für die nächsten Tage ist schön und Nudeln mit veganer Bolognesesoße (hergestellt in Werder) helfen, die Laune zu verbessern. Müde und aus.
Sa, 17.05.25
Ruhiger Vormittag. Spaziergang zum Fressnapf, Maulkorb kaufen, damit wir hier manövrierfähig werden. Eine Tüte Futter fürs örtliche Tierheim gesponsert. Nette Kaffeepause und dann über den Weg über den Wachtelberg, an der Straußwirtschaft Weintiene vorbei, zurück.
Abends dann indisch / singapurisches Essen in einem Restaurant, in dem man die Verknüpfung dieser beiden weit entfernten Küchen auf Nachfrage nicht erklären kann. Auch nicht warum genau gegenüber auch genau diese Kombination angeboten wird. Wurde nur klar, dass es sich nicht um Freunde sondern Konkurrenten handelt. Vorspeisen und Hauptspeisen vegan bestellt. Unerwartet kommen noch Salate, mit Milch in der Soße. Auf „Milch macht uns aua“ hingewiesen, Salate zurückgenommen und nochmal zwei neue Exemplare gebracht, diesmal ganz ohne Soße. In Kombination essbar und Kaninchen müssen da auch das ganze Leben durch. „Berlin, ick vermiss dir.“
Abends ESC geschaut. Gutes Spektakel, aber die Musik geht so. Und das Ergebnis (erst am nächsten Morgen erfahren) passt mir nicht, obwohl es mir offiziell so was von egal ist.
So, 18.05.25
101 Essays, die dein Leben verändern werden von Brianna Wiest fertig gelesen. Die Essayform bildet keinen Zusammenhang oder Aufbau im Buch, lässt aber zügiges Überblättern von Uninteressantem zu. Keine Ahnung, wie das auf die Bestsellerliste gekommen ist. Gute Gedanken dabei. Die Anwendung ist, wie immer bei solchen Ratgebern, nicht einfach. Aber schön, dass ich mich bereits gut im Zielbereich vieler für mich relevanter Themen fühle.
Kaffeetrinken bis der wenige Regen vorbei ist.
Spaziergang zur Bismarckhöhe, vor dem Regen unterstellen und weiter durch den Stadtwald nach Hause. Schwarzer Tee und was zu kauen. Abends die ganze Insel umrundet. Ja, da werden schon beachtliche 3 Kilometer zusammengekommen sein.
Mo, 19.05.25
Mit Bus und Bahn nach Brandenburg, weil es uns jemand als Ausflugsziel empfohlen hatte. Ich will nichts Ungerechtes sagen, aber manchmal springt der Funke einer Stadt nicht über. Vielleicht liegt es auch am Jackenwetter, heute ist es kalt. Das gewählte Café war nur okay. Eine ganz andere Welt als in Berlin, was das Essensangebot angeht. Zum Essen sind wir bei einem Burgerkiosk gelandet, weil uns leider nichts anderes angesprochen hat. Essen auf einer Parkbank, aber schmackhaft. Dürerhaus ist ein tolles Geschäft und ist auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn man schöne Dinge mag. Vorm Weltladen kam gerade eine neue Lieferung der Schokofahrt an. Der radelnde Bote und der Weltladenmann fotografierten sich gegenseitig mit der Schokolade. Habe mich mal wieder als Fotograf aufgedrängt. So sind die beiden Herren, die Schokolade, Rad und Anhänger und das Weltladenschild auf einem Foto.
Trotz Gemäkel von mir insgesamt ein gelungener Ausflug. Zurück in Werder noch schnell Lebensmittel eingekauft und nach ein wenig Ruhe dann selbst eine Kleinigkeit gekocht. Lewis, der Hund, bekommt im Urlaub kleine Packungen mit Nassfutter. Er sieht trotz Maulkorbpflicht in den Öffis deswegen überaus zufrieden aus.

Di, 20.05.25
Bus und Zug nach Potsdam Park Sanssouci. Heute ist es sonnig und ganze 9 Grad wärmer als gestern. Wir suchen den Schatten und bestaunen Dinge, die sich verschiedene preußische Könige in den Kopf gesetzt hatten. Neues Palais, Orangerie, historische Mühle, Sanssouci, usw. Dazwischen für 2 €, Hund erlaubt, in die Gewächshäuser des Botanischen Gartens. Ein Coffee Bike am Besucherzentrum rettet unsere Energie.
Durch die Kreuzgänge der Friedenskirche geht es zur Innenstadt. Noch ein Brundenbarger Tuur!
Gutes Essen, ein Oberteil bei Bleib sauber! für J., Kaffee bei Havelbohne, Holländisches Viertel, Alter Markt mit aberwitzig großer Nikolaikirche. Dann das kurze Stück zum Hbf und zurück mit Bahn und Bus. Der Hund lädt am offensichtlichsten seine Akkus, aber alle freuen sich aufs abendliche Nichtstun.


Mi /Do, 21/22.05.25
Ruhe vor der Heimfahrt. Vormittags Kaffee in der Sonne im Hof. Nochmal um die Insel, Mittagessen „unterwegs“ bei Hagemeister. Vegane Spargelcremesuppe und Flammkuchen. Gelungene Pause. Abends dann nur was Selbsterwärmtes. Tage ohne Sightseeing können in der Abwechslung sehr schön sein.
Am Do dann die wenigen Sachen gepackt, wegen sinnvollem Hundespaziergang vor der langen Heimreise zum Bahnhof Werder gelaufen, in Berlin nochmal eine Tee-/Kaffeepause und dann die 5 Stunden im ICE nach Mannheim und das bisschen Rest.
Eine schöne Zeit mit unterschiedlichen Phasen. Und immer gut, wenn man das Gefühl hat, sehr lange weg gewesen zu sein. Und wenn man sich ein wenig auf zuhause freut.

[…] Fr, 16.05.25Etwas früheres Aufstehen wegen Abreise und T’s Reisenervosität. Mit der Folge, dass wir sehr zeitig am Hbf sind. Koffer abgegeben. A. und T. zum ICE nach Kiel begleitet. Kaffee und eine Leichter-Regen-Überbrückungspause bei Lantana. Deutlich niedrigeres Stresslevel als im Hbf.Spaziergang für uns und vor allem für den Hund durch den Tiergarten. Etwas Grün nach all den grauen Kilometern der letzten Tage durch die Stadt .Abschied von Berlin, überfüllte Zugfahrt mit Verspätung nach Werder. […]