Natürlich möchte ich ein wenig meinen Ärger loswerden, aber noch mehr möchte ich einen Tipp geben, um bei Anderen eine gleich schlechte Erfahrung zu vermeiden.
Das Geschäft, bei dem wir jahrzehntelang unsere Küchengeräte kauften, gibt es nicht mehr. So war es meine Entscheidung, diesmal eine Waschmaschine bei MediaMarkt zu bestellen. „Womit andere scheinbar zufrieden sind, das können wir ja auch mal probieren.“
Zu den Versandkosten von 29,90 € klickten wir noch „Anschluss und Altgerätemitnahme“ für 30 € an. Vorrangig nicht wegen des Anschlusses der Waschmaschine, sondern eher wegen der Altgeräte-Mitnahme. Denn Waschmaschinen sind schwer und sie steht zwischen Stockwerk 1 und 2 in einem Zwischengeschoss. Treppe, kein Fahrstuhl. So sollte dies, ohne sich die alten Knochen zu ruinieren, ein Rundum-Sorglos-Paket werden.
Auf der Seite von MediaMarkt werden notwendige Vorarbeiten aufgelistet. Zum Beispiel muss man das Wasser aus der Waschmaschine komplett entfernen, auch aus dem Bereich Flusensieb. Und es werden Hinderungsgründe benannt, die einen Leistungsausschluss zur Folge hätten. Zum Beispiel wenn die Maschine so verbaut ist, dass man gar nicht an die Anschlüsse käme. Bei uns ist alles frei zugänglich. Wir haben die Vorgaben erledigt und das Umfeld aufgeräumt. Und ich habe den Wasserhahn einmal zugedreht, denn Wasserhähne, die jahrelang nur offen sind, neigen zum Verkalken. Alles hat funktioniert und wir fühlten uns bestens vorbereitet.
Die beiden Herren vom Hermes Einrichtung Service lieferten die Waschmaschine mit Hilfe einer treppensteigenden Elektrosackkarre in das richtige Stockwerk. Dann begannen die Probleme.
Der Wasserhahn sei nicht dicht zu schließen, deswegen müsste man leider unverrichteter Dinge wieder abziehen. Zum Beweis wurde der Wasserschlauch der alten Maschine etwas gelöst bis Wasser kam. „Ich biete Ihnen an, Sie installieren die neue Maschine selbst und dann kommen wir nochmal und holen die alte Waschmaschine“. Da es uns hauptsächlich um das Tragen der alten Maschine ging und die angebotene Lösung in dieser Lage gut klang, haben wir dem zugestimmt. Von erneuter Beauftragung war nicht die Rede.
Als die Herren den Weg nach unten antraten, habe ich den Wasserhahn einmal ganz aufgedreht, dann ganz geschlossen und dann zum Test den Wasserschlauch entfernt. Ergebnis: Alles dicht. Also blitzschnell dem Serviceteam auf dem Weg zu ihrem Fahrzeug hinterher telefoniert, denn die Handynummer hatten wir von der Lieferankündigung. „Nein, da könne man jetzt aber gar nichts mehr machen. Der Auftrag ist schließlich bereits storniert.“ Damit war die spätere Abholung gestorben.
In den folgenden zwei Tagen dachten wir, dass wir irgendwie doch noch Leistung fürs Geld erreichen könnten. Nach mehreren Anrufen bei MediaMarkt (unser einziger Vertragspartner?), in denen einmal sehr freundlich Abhilfe versprochen wurde, lief es auf ein Mail-Pingpong hinaus. Letztlich hieß es beständig, wir wären daran schuld, dass die Leistung nicht erbracht werden konnte und wenn wir den Abtransport der Maschine benötigen, sollten wir doch einfach nochmal für 30 Euro neu beauftragen. Obwohl wir den Ablauf schilderten und auch den Rest der Arbeiten, also Geräte raus und rein wuchten, Neugerät waagrecht einstellen, alle Anschlüsse ab und dann die neuen herstellen, bereits erledigt hatten.
Nachdem die ersten 30 € für „Danke für nichts“ weg waren, haben wir diesen „Service“ nicht mehr neu bestellt. Die Verpackungsmaterialien haben wir nach und nach über den Hausmüll entsorgt und die alte Maschine nach mehreren Wochen an Selbstabholer verschenken können.
Man möge es Unterstellung nennen, aber meine Meinung: Ich vermute Absicht. Wenn man beim Montieren den Wasserhahn nicht ganz zu dreht, kann man ohne Aufwand gleich wieder gehen. Wenn ich wohlwollend davon ausgehe, dass dies nicht absichtlich geschah, dann würde ich sagen, dass es einem normal guten Monteur möglich sein sollte, einen Wasserhahn richtig zu schließen, wenn ich es ohne Kraftaufwand kann.
Meine Fehler: Ich hätte alle Anschlüsse vor der Lieferung trennen sollen. Der Aufwand von max. 3 Minuten inkl. Abwasseranschluss hätte viel Ärger erspart. Ich hätte mindestens die Nachprüfung, ob der Wasserhahn wirklich undicht ist, eigenhändig sofort vor den Monteuren machen und mich nicht gutgläubig abspeisen lassen sollen.
Mein Tipp: Anschlüsse, zumindest Wasserschlauch, an der Altmaschine vor der Lieferung selbst trennen. Kein Schlupfloch lassen…
Für das Verhalten von MediaMarkt habe ich sogar ein gewisses Verständnis, denn das, was Hermes gemeldet hat, führt zu dem Schluss, dass wir die Leistung verhinderten. Einem Auftragnehmer kann man aber nach Schilderung von gewissen Abläufen doch mal unangenehme Fragen zur Leistungserbringung stellen. Diese Bereitschaft war nicht zu spüren. Außerdem hat sich MediaMarkt selbst auch vorher nicht mit Ruhm bekleckert. Wir kauften die Waschmaschine am 08., Lieferung sollte bis 13. erfolgen. Nach Nachfrage kam sie dann am 19.
Eigentlich für uns nicht so wichtig, aber eben auch nicht die beworbene, versprochene Leistung.
Wenn es nicht die letzte Waschmaschine gewesen sein sollte, dann hoffe ich, dass ich mich an dies erinnere und beim nächstem Mal mehr auf Zack sein werde.